Leserbriefe Zur Flaggen-Diskussion

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Eine Regenbogenfahne weht im August 2022 am Mannheimer Rathaus. © Lea Seethaler

Mannheim. Zum Flaggen-Diskussion:

Mein Gott! Man fragt sich wirklich, auf welchem Planeten manche Leute – und ihre politischen Repräsentanten – leben. Die Welt brennt. Wortwörtlich, durch die Erderwärmung. An allen Ecken brechen Kriege aus, lange Zeit überwunden geglaubt. Schon jetzt reichen die Ressourcen der Erde nur für ein Drittel der munter weiter wachsenden Menschheit, mit den auch in Deutschland sichtbaren Folgen. Und wofür streiten gewisse Parteien und politische Kräfte? Für eigene Flaggen am Rathaus für Transmenschen, weil sie bei Regenbogen und Sonstigem nicht „mitgemeint“ sind.

Zweifelsfrei ein riesiges, ein existenzielles Problem für die Stadtgesellschaft, nein, für die Menschheit! Immerhin betrifft es – in ganz Deutschland haben sich bis Ende letzten Jahres, das ist die einzig belastbare Zahl jenseits aller Mutmaßungen und Schätzungen von „Ethikrat“ und anderen mehr oder weniger interessierten Institutionen – insgesamt etwa 2000 Menschen offiziell das Geschlecht im Personenstandsregister, also im Personalausweis, ändern lassen. Oder sich als divers eintragen.

Mithin also einer oder eine von 42 000. Oder genauer gesagt, in Mannheim wird es acht (!) Mitbürger betreffen. Was sich mit der Größenordnung etwa aus Frankfurt, Stuttgart, München oder anderen vergleichbaren Städten deckt, die ihre Zahlen öffentlich machen. Und selbst der „queeren“ Hochburg Berlin, wo wir gerade mal von etwa 30 offiziell Betroffenen lesen.

Selbst wenn man annähme, dass die Dunkelziffer um ein Vielfaches höher wäre, dass es doch im Geheimen viel mehr Menschen beträfe, was sicher so ist – worüber reden wir hier eigentlich? Veränderung der Arbeitswelt, die klaffende Schere bei der Einkommensentwicklung, Bildungsnotstand, Zuwanderung, Wohnungsnot, Energiesicherheit, Niedergang der Industrie, Inflation, und dass die Renten eben nicht sicher sind. Waren das nicht einmal die Themen gerade auch der „Linken“? Was übrig bleibt: Antidiskriminierung und -rassismus, Kulturelle Aneignung, Gendern. Und eben Flaggen für Transmenschen.

Kein Wunder, dass diese ehemals wichtige politische Kraft sich, wie leider auch die Sozialdemokratie, gerade selbst abschafft. Und die Gesellschaft insgesamt – und auch und vor allem die Medien! – seltsame Partys feiern, während die Titanic ungebremst auf den Eisberg zusteuert.

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Jan Benedict Tiggeler
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Mannheim
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Während in Israel und der Ukraine fürchterliche Kriege – mit Tausenden von Toten stattfinden – beschäftigen sich einige vom Mannheimer Gemeinderat nur mit einem wichtigen Thema: welche Fahne und welches Motiv am Rathaus gehisst werden darf?

Es gibt mittlerweile über 60! unterschiedliche Geschlechter. Würde man von allen eine Fahne hissen wollen – so wie die, von der LI.PAR.Tie geforderte Fahne für Trans-Frauen oder Trans-Mädchen, müsste von Bau-Bürgermeister Ralf Eisenhauer erstmal in Erfahrung gebracht werden – ob die Rathausfront für alle Fahnen reicht? Eine blaue Flagge mit weißer Friedenstaube wäre meiner Meinung auch völlig ausreichend, um allen gerecht zu werden.

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Gunter Engert
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Mannheim
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Ist das zu fassen? Zwei halbe Seiten im „MM“ wegen Gemeinderatsanträgen zur Beflaggung des Rathauses. Ist doch wunderbar, dass dies wohl die größten Sorgen zweier Parteien sind.

Ich hätte da mal einen Vorschlag: Flagge in dezentem Grau, darauf steht in goldenen Lettern: Fahne für alle.

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Von
Dagmar Achtstätter
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Heddesheim
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